
16.02.2025
Vortrag zu den ersten Grundherren von Bräunlingen
Vor einem voll besetzten Saal erläuterte der Mittelalterarchäologe Dr. Bertram Jenisch vom Landesamt für Denkmalpflege die Situation der „Bräunlinger“ des frühen Mittelalters. Diese werden aufgrund einzigartiger Grabungsfunde, die größtenteils als Originale, aber auch als Nachbildungen im Kelnhof-Museum ausgestellt sind, einer „sozialen Elite“ zugeordnet. Nach Kelten und Römern waren die Alamannen die, die in ihren Gräbern im Bereich Niederwiesen Schmuck aber auch eine Glasvase, eine Goldgriffspatha und eine Pflugschar hinterließen. Jenisch vermutet die Herkunft dieser „ersten Generation Einwanderer“ aus der Region Unterelbe in Norddeutschland. Die erste Bevölkerungsgruppe, die christianisiert wurde, war eine Reiterelite aus dem 7./8. Jahrhundert. Gründe für die Niederlassung dieser hochgestellten Persönlichkeiten hier in Bräuningen waren die gute Infrastruktur in der Region aufgrund der sich kreuzenden und damals noch vorhandenen und weiter genutzten Römerstraßen. Sie zogen aber später weiter zunächst nach Hüfingen und dann nach Neudingen. Neben dem sehr frühen Remigiuspatronat in Bräunlingen wies Jenisch auf eine weitere frühe Pfarreigründung, die Kirche St. Martin in Kirchdorf/Brigachtal, hin.
Im Rahmen des Remigius-Jubiläums, das die Katholische Seelsorgeeinheit, der Kulturförderverein und die Stadt Bräunlingen mit Unterstützung der Dr. Fritz-Reimnitz-Stiftung gemeinsam ausrichten, findet am Dienstag, den 25.3. um 19 Uhr ein weiterer Vortrag von Dr. Harald Derschka unter dem Titel „Kirchen, Kelnhöfe und Lehenburgen – Besitz und Einfluss der Abtei Reichenau auf der Baar“ ebenfalls im Sitzungssaal im Rathaus statt.
Öffnungszeiten und Termine für Führungen in der Sonderausstellung des Kulturfördervereins im Kelnhof-Museum sind auf www.kelnhofmuseum.de zu finden.
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